Allee im Park von Schloss Kammer

Gustave Klimt

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Kurze Vorstellung des Werks

Allee im Park von Schloss Kammer
Gustav Klimt
1912
110 x 110 cm
Belvedere, Vienna, Austria


Das Schloss Kammer ist ein Wasserburg (Gebäude)|Wasserschloss in Schörfling am Attersee in Oberösterreich. Das heute auf einer Halbinsel, ursprünglich auf einer Insel im nördlichen Attersee (See)|Attersee gelegene Schloss ist ein massiver, rechteckiger, dreigeschossiger Bau mit zwei niedrigen Seitenflügeln, die einen Hof umschließen. Der erste Besitzer war Haidfalk von Chammer im Jahr 1165. Ab 1200 erhob sich hier eine wehrhafte Festung, die der Grafschaft Schaunberg gehörte und als deren Lehnswesen|Lehen zum Mittelpunkt des Attergaues wurde. Später wechselte der Besitz zu den Herren von Walsee|Wallseern, den Habsburgern und den Khevenhüllern. 1925 wurde das Schloss hälftig von der Berliner Schauspielerin Eleonora von Mendelssohn und ihrem späteren Ehemann Emmerich von Jeszenszky erworben, der nach der Scheidung 1936 alleiniger Besitzer wurde. Bis Anfang der 1990er Jahre war das Schloss im Besitz der Familie Jeszenszky, die auch den angrenzenden Meierhof bewirtschaftete. Anfang der 1990er Jahre wechselte der Besitz an die ehemalige Olympiasiegerin im Dressurreiten Elisabeth Max-Theurer|Sissy Max-Theurer, die das zu verfallen drohende Schloss renovierte. Das Schloss und seine Umgebung wurden Anfang des 20. Jahrhunderts durch Gustav Klimt in zahlreichen Gemälden dargestellt. Heute finden dort im Sommer Schlosskonzerte statt.


1912, Öl auf Leinwand. Die blühende Schönheit der Gärten, Blumen und Früchte wird in ein Festkleid gehüllt, welches dem Naturgesetz widerspricht und Unvergänglichkeit verbürgt. Das dichte Gewebe der Pinselstriche lässt die Raumzonen zum schwebenden Farbvorhang zusammenwachsen, dessen Undurchschaubarkeit den Blick fesselt.


Gustav Klimt wurde am 14. Juli 1862 als zweites von sieben Kindern in Wien geboren. Er erhielt ein Stipendium an der Wiener Kunstgewerbeschule des k.k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie und studierte von 1876 bis 1883 unter anderem bei Ferdinand Laufberger und Victor Berger. Als führender Vertreter des Jugendstils und Mitbegründer der Wiener Secession, einer gegen akademischen Formalismus opponierenden Künstlervereinigung, zählte Klimt zu den bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten Österreichs. Unter Verwendung kostbarer Materialien wie Gold und Halbedelsteine schuf er mit großer Eleganz Bilder, die auf dekorative Flächenbehandlung hin angelegt sind. In lebhaften Farben und symbolhafter Ornamentik setzte er seine Sujets mosaikartig zusammen. Seine Werke von einmaliger Harmonie und Ästhetik, zum Teil mit betont erotischer Ausstrahlung, wurden ebenso leidenschaftlich gelobt wie angefeindet. Klimt starb am 6. Februar 1918 in Wien.