Danaë Gustav Klimt 1907 - 1908 83 x 77 cm Wurthle Gallery, Vienna, Austria
Danaë (altgriechisch Δανάη) war in der griechischen Mythologie die Tochter des Akrisios und der Aganippe, Geliebte des Zeus und mit ihm Mutter des Heroen Perseus.
Akrisios, der König von Argos, hatte zwar eine Tochter, aber keinen männlichen Erben. Gewarnt vom Orakel („Du wirst keine Söhne haben und dein Enkel wird dich töten.“), verwahrt er die noch kinderlose Danaë in einem Verlies, das mit bronzenen Türen gesichert ist und von wilden Hunden bewacht wird.[1] Anderen Quellen zufolge wird sie in einen bronzenen Turm gesperrt. Doch der Göttervater Zeus begehrt sie und findet durch das Dach des Gefängnisses Zugang zu ihr, indem er sich in einen goldenen Regen verwandelt. Danaë gebiert ihm den Sohn Perseus.
Um seinem Schicksal zu entgehen, lässt Akrisios Danaë mit ihrem Säugling in eine kleine hölzerne Arche bringen und setzt die beiden auf dem Meer aus; aber Zeus′ Bruder Poseidon glättet das Meer, damit sie nicht ertrinken. Als sie auf der Kykladeninsel Seriphos an Land gespült werden, birgt der Fischer Diktys die beiden und bringt sie zu seinem Bruder Polydektes, der König der Insel ist.[1] Polydektes allerdings beginnt Danaë nachzustellen, doch Diktys, wie später auch der heranwachsende Perseus, wissen sie zu beschützen. So kommt es Polydektes nur gelegen, dass der forsche Jüngling Perseus forteilen will, um das Haupt der Gorgone Medusa zu erbeuten, das jeden, der es ansieht, zu Stein erstarren lässt (→ Perseus).
Vor dem Orakel gibt es kein Entrinnen: Ein Diskus von Perseus, bei seiner Rückkehr in einem Wettkampf geschleudert, wird von den Göttern so abgelenkt, dass der Großvater Akrisios tödlich getroffen wird.
Als Enkelin des Abas wurde Danaë der Beiname Abantias (griechisch Ἀβαντιάς) gegeben.
Der Topos bleibt ein wiederkehrendes Thema in der Kunst über den Klassizismus bis hin zur Moderne. Dabei ist die Beschäftigung der Kunst mit ihm als Ausdruck des Diskurses um Männlichkeit und Weiblichkeit deutbar.[11] Als bekanntestes Beispiel kann Gustav Klimts 1907/08 entstandene Auseinandersetzung mit der Danaë dienen, deren Beiwerk zugunsten einer Abstraktion zurückgenommen ist. Die Frauenfigur selbst erscheint narzisstisch-autoerotisch und selbstfixiert bis zum Autismus. Die Ornamente im Vordergrund rechts werden als Blastozysten gedeutet, von deren Existenz der Künstler durch Berta und Emil Zuckerkandl erfahren haben soll.[12] Das männliche Prinzip hingegen wird im abstrahierten Hintergrund zum bloßen Ornament oder zum Fetisch.
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